Auf den im 16. Jahrhundert von den spanischen Eroberern gegründeten Missionen, etablierten die spanischen Priester mit Hilfe vieler, bereits befriedeter Indianer eine Rinderhaltung im ganz großen Stil. Um 1750 nannten manche Missionen bereits Herden mit ca. 20.000 Rindern ihr Eigen. Diese wurden jedoch weniger wegen des Fleisches gehalten, sondern waren in erster Linie Hauptlieferanten für Häute ( zur Lederherstellung ) und Talg, der in der damaligen Zeit das Grundmaterial für Kerzen war. Beides wurde bis nach Europa verschifft wo eine entsprechend große Nachfrage der spanischen Krone erhebliche Gewinne einbrachte.
Den Priestern der Missionen war es durch Anordnung der spanische Krone nicht gestattet, indianischen Helfern das Pferd ( welches als Kriegsgerät galt ) zur Verfügung zu stellen. Dieses Gebot wurde jedoch von den Priestern aufgrund der puren Notwendigkeit – und der weiten Entfernung zu Spanien – relativ schnell umgangen . So entwickelte sich für die Betreuung der riesigen Viehherden eine, zu großen Teilen aus indianischen Reitern bestehende und mit nur nötigster Ausrüstung ausgestattete Mannschaft, die Vaqueros.
Die Rinder lebten wild auf den riesigen Ländereien der Missionen und natürlich konnte man sie nicht einfach einfangen, verladen und der Schlachtung zuführen. Deshalb war es anfangs eine gängige Praxis, den zur Schlachtung bestimmten Tieren mit einer Desjarretadera ( einer langen Lanze mit sichelförmiger Klinge) beim Zusammentreiben, im vollen Lauf die Sehnen der Hinterbeine zu durchtrennen und sie so zu Fall zu bringen. Nach kurzer Zeit ( ca. 1574 ) wurde dies jedoch verboten und so musste man sich anderer Hilfsmittel bedienen, um die wilden und aggressiven Rinder zu händeln. Die Arbeit mit dem Pferd und der Reata ( geflochtenes Seil aus Rinderhaut gefertigt ) erwies sich als durchführbar und durchaus praktikabel im täglichen Umgang. Im Laufe mehrerer Jahrhunderte entwickelte sich so, vorrangig im mexikanischen und kalifornischen Raum, nicht nur eine besondere Reitkunst sondern auch die hohe Kunst im Umgang mit dem Lasso.